2001
Anfang Februar 2001 | Erneute Sachbeschädigung am Infoladen Alte Münze 12 in Osnabrück
24. Februar 2001 | Krawalle am Ossensamstag
Im Verlauf der Karnevalsfeiern am Ossensamstag kommt es in der Osnabrücker Innenstadt zu Auseinandersetzungen zwischen Nazi-Skinheads und Anifaschist_innen. Unter anderem wird an diesem Tag ein dunkelhäutiger Mann von Nazis verprügelt. Die Leiterin des Osnabrücker Staatsschutzes muss den Vorfall bestätigen. In einem Radiointerview formuliert sie, dass „[…] ihre Jungs einen Neger gejagt hätten […]“
26. Februar 2001 | Polizei entdeckt indizierte CDs
Bei Stichprobenkontrollen an der A1 hinter der Abfahrt Osnabrück-Hafen entdeckt die Polizei indizierte CDs mit faschistischem „Liedgut“. Gegen den Autofahrer wird ein Verfahren eingeleitet.
01. Mai 2001 | Osnabrücker Faschisten beteiligen sich an dem Naziaufmarsch in Berlin
19. Mai 2001 | NPD-Infotisch in Bramsche
Als bekannt wird, dass die NPD an diesem Tag einen Infotisch in Ankum angemeldet hat, wird dort eine antifaschistische Demonstration organisiert. Im Verlauf dieser Aktion wird klar, dass die NPD in mehreren Kleinstädten Stände angemeldet hat. Tatsächlich bauen sie ihren Stand dann in Bramsche auf. Als dies den Teilnehmer_innen der Demonstration in Ankum bekannt wird, fahren ca. 40 Personen nach Bramsche. Es beteiligen sich ungefähr 20 Nazis an dem Infostand (Mitglieder der NPD, sowie der KaTeWa). Bei den Protesten gegen den Infostand kommt es zu Auseinandersetzungen, wobei der Stand zu Bruch geht. Bei dieser Aktion werden eine Antifaschistin und ein Antifaschist wegen Landfriedensbruch festgenommen. Die Nazis können unbehelligt abziehen, obwohl diese nicht vor Gewalttätigkeiten gegen die Protestierenden zurückschrecken. Unter anderem prügelt ein Nazi mit dem Gestänge eines Tapeziertisches auf eine Antifaschistin ein.
Auf Seiten der Faschist_innen sind auch Robert Warnecke und Sandy Ossenkopp. Robert Warnecke ist der Cousin des Nazi-Hooligans Markus Warnecke, welcher an dem Angriff auf den französischen Polizisten Daniel Nitrou beteiligt war und deswegen zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Später wird Robert Warnecke in der taz ein Forum geboten, wo er die Auseinandersetzung als einen Erfolg feiert. Sandy Ossenkopp ist Kreisvorsitzender der NPD in der Region Schaumburg und war am 20. April 2002 an der Entführung eines linken Jugendlichen in Schaumburg beteiligt und befindet sich seitdem auf der Flucht. Dies veranschaulicht die bundesweiten Verbindungen der organisierten Osnabrücker Naziszene.
09. Juni 2001 | Veranstaltung mit Günther Deckert
Im NPD-Zentrum am Harderberg findet eine Veranstaltung mit Günther Deckert, dem ehemaligen NPD-Bundesvorstand, statt.
August 2001
Ein 19 jähriger Faschist aus Lienen (NRW) wird verhaftet und in seiner Wohnung eine Rohrbombe sichergestellt. Es werden Beweise gefunden, dass ein Anschlag auf ein Flüchtlingsheim geplant worden ist. Zwar ist der später Verurteilte weder in der NPD noch in der KaTeWa organisiert, allerdings bestehen gute Kontakte zu Mitgliedern beider Gruppen.
Osnabrücker Nazis überfallen ein Zeltlager in Nordhorn
23. August 2001 | Versuchter Überfall auf eine Informationsveranstaltung
Am Abend des 23.08.2001 sammeln sich ca. 60 Nazis am Jugendkeller der Margaretengemeinde in Voxtrup (ein städtisch geförderter Nazi-Treff), um sich von dort aus in Richtung einer Informationsveranstaltung über rechte Strukturen in und um Osnabrück, organisiert vom Präventionsrat Glandorf, in Bewegung zu setzten. Nur durch Straßensperren der Polizei kann ein Überfall verhindert werden.
September 2001 | Übergriff auf Punks
In Georgsmarienhütte greifen Nazis Angehörige der Punkszene an, welche sich dem Angriff aber zur Wehr setzen können. Bezeichnender Weise wird danach lediglich die Wohnung eines minderjährigen Punks von der Polizei durchsucht.
29. September 2001 | NPD-Infostand in Bad Iburg
Aufgrund antifaschistischer Proteste wird der Stand der NPD in Bad Iburg an diesem Tag von der Polizei abgeriegelt, so dass an die Bürger_innen kein faschistisches Propagandamaterial verteilt werden kann. An diesem Tag sind die 12-15 Faschisten mit Knüppeln bewaffnet, was die Polizei aber nicht dazu veranlasst gegen sie vorzugehen.
20. Oktober 2001 | NPD-Infostand in Quakenbrück
Für nur etwa eine halbe Stunde baut die NPD-Osnabrück vor der Post in Quakenbrück ihren Stand auf.
November 2001 | Flüchtling mit Pistole bedroht
In Georgsmarienhütte wird ein Flüchtling aus Nigeria von einem 34-jährigen Bielefelder rassistisch beschimpft und mit einer Pistole bedroht. Vermutlich nur aufgrund von Ladehemmungen passierte nichts Schlimmeres. Der Rassist wird von einem Passanten gestellt und nach einer Nacht im Gefängnis aufgrund von angeblich nicht vorhandenen Haftgründen freigelassen.