2005

2005

21. Januar 2005 | Dr. Manfred Spieker publiziert erneut in der Jungen Freiheit
Professor Dr. Manfred Spieker, Dozent für Christliche Sozialwissen-schaften am Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück, veröffentlicht erneut einen Artikel (Titel: Kultur des Todes) in der extrem rechten Wochenzeitung Junge Freiheit. Bereits im Jahr 2000 erschien ein Artikel von ihm.

05. Februar 2005 | Ossensamstag: Nazis feiern am Harmannsbrunnen
Wie jedes Jahr treffen sich am Harmannsbrunnen in der Osnabrücker Innenstadt ca. 40-50 Nazis. Ein massives Polizeiaufgebot ermöglicht es den Faschist_innen ungestört zu feiern.

13. Februar 2005 | Faschist_innen aus der Region beteiligen sich am Trauermarsch in Dresden
Nazis aus Osnabrück und dem Münsterland beteiligen sich am Trauer-marsch in Dresden, um den Opfern der Bombardierung vom 13./14. Februar 1945 zu gedenken. Insgesamt versammeln sich ca. 5000 Fa-schist_innen und ziehen größtenteils ungehindert durch Dresden.

02. April 2005 | NPD-OS und NWOSL nehmen am Aufmarsch in Verden teil
Mitglieder des Unterbezirks Osnabrück und des NWOSL, sowie freie Kameraden aus Damme und Warendorf beteiligen sich an der Demonstration unter dem Motto „Sozialabbau, Rentenklau, Korruption-nicht mit uns“ in Verden. Aufgrund eines massiven Polizeiaufgebots von über 2000 Einsatzkräften, können die ca. 300 Faschist_innen ungestört marschieren.

28./29. April 2005 | Aufkleber zum 60. Jahrestag der Befreiung
In der Nacht vom 28. auf den 29. April, einen Tag vor einem anti-faschistischen Diavortrag, tauchen zahlreiche Aufkleber mit der Aufschrift „1945-Jahr der Befreiung-Wir feiern nicht“ (Deutsche Stimme) auf. Unter anderem am Jugendzentrum Alte Wanne (GM-Hütte), an der Alten Münze (OS), in Bad Iburg, Bad Laer, Georgsmarienhütte, und an den Schulen in dieser Region.

01. Mai 2005 | Polizei stellt Reichskriegsflagge sicher

200-300 Personen, darunter ca. 15 Nazis, feiern am Zeppelinstein, zwischen Hasbergen und Georgsmarienhütte. Im Laufe der Feier stellt die Polizei eine Reichskriegsflagge sicher.
Naziaufmarsch in Bückeburg: u.a. Markus und Matthias Pohl beteiligen sich an einer Demonstration in Bückeburg mit insgesamt lediglich 30 Teilnehmer_innen.

08. Mai 2005 | Nazis aus der Region beteiligen sich am Aufmarsch in Berlin mit eigenem Bus
Am 60. Jahrestag der militärischen Zerschlagung Nazi-Deutschlands wollen ca. 2000-3000 Nazis in Berlin gegen die Gedenkveranstaltungen demonstrieren. Aufgrund massiven antifaschistischen Widerstandes wird die Route der Nazis blockiert, was aufgrund politischen Kalküls dazu führt, dass die Polizei den NPD-Aufmarsch schließlich untersagt.

22. Mai 2005 | Regionale Nazis unterstützen Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen
Mitglieder des NPD-Unterbezirks Osnabrück unterstützen Faschist_innen in NRW zu der Landtagswahl.

28. Mai 2005 | Nazis feiern 40 Jahre NPD-Unterbezirk/Kreisverband Osnabrück
Mitglieder der Unterbezirke/Kreisverbände Osnabrück, Münster und Steinfurt, sowie der NWOSL feiern ihr 40jähriges Jubiläum der NPD Osnabrück am Harderberg. Unter anderem war als Gastredner der Republikaner Hans Gerd Wiechmann (ehem. Landesvorsitzender von Niedersachsen) eingeladen, um über „Soziale Gerechtigkeit“ und „Nationales Bündnis rechter Parteien“ zu schwadronieren und der Liedermacher Frank Baunert sorgte für die musikalische Unterhaltung.

05. Juni 2005 | Landesparteitag der NPD-Niedersachsen
Im niedersächsischen Syke findet der Landesparteitag der NPD-Niedersachsen mit über 100 Faschist_innen statt. Bei der Wahl zu dem Beisitzer des Landesvorstands wird erneut Ulrich Plate aus Bramsche/Pente gewählt. Die beiden Liedermacher Annett und Michael Müller sorgen für den nationalistischen, rassistischen Kulturteil.

15. Juli 2005 | Bekannter Rechtsterrorist Peter Naumann redet erneut im NPD-Haus
Peter Naumann, verurteilter Rechtsterrorist, schwingt zum 3. Mal Reden im NPD-Haus am Harderberg. Diesmal referiert er vor ca.50 Interessierten zum Thema „Ausgeruht den Feind erwarten – Die Bedeutung von Strategemen im Kriege“. Vorher werden die Direktkandidaten für Osna-brück Stadt und Osnabrück Land vorgestellt. Horst Steinke, Mitglied im Unterbezirk Osnabrück tritt fürs Osnabrücker Land an, für Osnabrück Stadt ist Christian Heising zuständig, welcher Mitglied und Schulungsbeauftragter des UB-Oldenburgs ist.

06. August 2005 | Gründung des NPD-Stützpunkts in Vechta
Bei der Gründung sind u.a. die Brüder Markus (Vorsitzender Kreisverband Münster) und Matthias Pohl (Mitglied des Landesvorstandes der NPD in NRW), sowie Kurt Muschiol (Vorsitzender des Unterbezirks OS) anwesend.

Mitte August 2005 | NPD Plakataktion
Im Landkreis Osnabrück werden mehrere Plakate mit rassistischen Parolen von der NPD aufgehängt.

20. August 2005 | Rudolf Heß Gedenkmarsch
Osnabrücker Nazis mobilisieren zum Nationalsozialismus verherrlichenden Rudolf Heß Gedenkmarsch in Wunsiedel (Bayern), welcher aufgrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts verboten wurde. Ersatzweise fanden Aufmärsche in Peine, Weissensee und Nürnberg statt.

03. September 2005 | Faschist_innen aus der Region beteiligen sich am Aufmarsch in Oldenburg
Ca.20 Nazis aus Osnabrück und Umgebung fahren gemeinsam zum Aufmarsch in Oldenburg. Die ca. 70 Teilnehmer_innen werden von 3.000 Polizist_innen beschützt, wodurch das Ziel der 4000-5000 Gegen-demonstant_innen, diesen wie 2001 zu blockieren scheiterte.

04. September 2005 | NPD startet Wahlkampf
Die NPD-Osnabrück leitet ihren Wahlkampf ein und hängt zahlreiche Plakate auf. Zuvor verteilen sie ihre rassistischen Wahlkampf-Flyer per Postwurfsendung.

Anfang September 2005 | Antisemitische Schmierereien auf Wahlkampfplakaten in OS

10. September 2005 | Bundeswahlkongress der NPD in Riesa/Sachsen
An dem Treffen ist u.a. der Direktkandidat für Osnabrück, Christian Heising, vertreten. Erneut sorgen die Liedermacher Annett und Michael Müller für Unterhaltung.

12. September 2005 | NPD verteilt Schulhof-CD
An zwei Berufsbildenden Schulen in Osnabrück verteilt die NPD ihre kostenlosen Schulhof-CDs, um junge Leute für sich zu gewinnen. Anschließend werden nach eigenen Angaben ca. 1000 Flyer in der Osnabrücker Innenstadt verteilt.

13. September 2005 | NPD hängt weitere Wahlplakate auf
Zum zweiten Mal in diesem Wahlkampf hängt die NPD-Osnabrück Plakate auf, dieses Mal auch massiv in der Osnabrücker Innenstadt.

17. September 2005 | Rassistischer Anschlag auf SB-Bäckerei in Ostercappeln
In der Nacht vor der Bundestagswahl wird eine neu eröffnete SB-Bäckerei eines Migranten in Ostercappeln komplett zerstört. Die Scheiben werden eingeschlagen, die Innenausstattung verwüstet und Hakenkreuze gesprüht. Kurze Zeit später öffnet der Laden erneut, diesmal wird versucht, die Bäckerei durch einen Brandsatz niederzubrennen – das Geschäft bleibt seitdem geschlossen.

18. September 2005 | Enormer Stimmenzuwachs der NPD bei der Bundestagswahl
Die NPD bekommt im Wahlkreis Osnabrück Stadt insgesamt 1.120 Erststimmen (0,74%) und 1.056 Zweitstimmen (0,69%). Bei der Bundestagswahl 2002 waren es dagegen nur 286 Zweitstimmen (0,19%). Auch im Wahlkreis Osnabrücker Land gewinnen sie 1.530 Erststimmen (1%) und 1.482 Zweitstimmen (0,97%), was ebenfalls ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2002 ist, damals bekamen sie 325 Stimmen (0,21%).

15. Oktober 2005 | Übergriff von Nazis auf Wagenplatzbewohner
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird gegen 4 Uhr eine Person auf dem Wagenplatz an der Neulandstraße von 3 Nazis angegriffen. Sie wird mit einem Teleskopschlagstock verletzt und erst nach Gegenwehr der restlichen Bewohner_innen ziehen die Angreifer wieder ab. Zwei Wochen vorher wurde der Wagenplatz bereits aus einem Auto heraus fotografiert.

29. Oktober 2005 | Nazis aus der Region beteiligen sich am Aufmarsch in Göttingen
Mitglieder des NPD-Unterbezirks Osnabrück und des NWOSL nehmen an dem Nazi-Aufmarsch in Göttingen unter dem Motto „Sozialabbau, Rentenklau, Korruption – nicht mit uns“ teil. Massiver antifaschistischer Widerstand führt dazu, dass der Versammlungsleiter der NPD Adolf Damman die Demonstration frühzeitig auflösen muss.

13. November 2005 | Faschist_innen führen am Volkstrauertag einen Fackelmarsch bei Vechta durch
Etwa 30 Nazis treffen sich am Schlageterdenkmal am Kreuzberg (zwischen Lohne und Vechta), um einen Fackelmarsch zu veranstalten und den gefallenen deutschen Soldaten zu gedenken. Anwesend sind unter anderem Personen des NWOSL, der neu gegründeten „Freien Nationalen Vechtas“ (FNV), sowie Faschist_innen aus Damme.

19. November 2005 | Kameradschaftstreffen in Vechta mit Osnabrücker Beteiligung
An diesem Samstag treffen sich in Vechta in der „Bremmer Gaststätte“ ca. 50 Nazis. Anwesend sind unter anderem Markus Pohl, Vorsitzender des NPD Kreisverbandes Münster, sowie der Vorsitzende des NPD Kreis-verbandes Steinfurt, Matthias Pohl.

Des Weiteren sind Teilnehmer_innen aus Bremen, Dortmund, Hamburg, Herford, Oberhausen und Osnabrück vor Ort. Die Polizei lässt die Faschist_innen gewähren und verteilt lediglich Platzverweise an Passant_innen. Im Laufe des Abends kommt es zu einer Körperverletzung durch die Nazis.

27. November 2005 | Koordinierungstreffen der NPD in Bad Essen
An diesem Tag findet im Parkhotel in Bad Essen ein internes, landesweites Koordinationstreffen der NPD-Niedersachsen für den Kommunalwahlkampf 2006 statt – getarnt war es als eine kommunalpolitische Veranstaltung.

01. Dezember 2005 | Parkhotel in Bad Essen wird an NPD-Mitglied verpachtet
Das Parkhotel in Bad Essen (Osnabrücker Land) wird seit dem 1.12. an Gustav Arnold Eggerking verpachtet. Eggerking ist NPD-Mitglied und hat unter anderem bei der Bundestagswahl 2005 für den Wahlkreis Diepholz-Nienburg 1 kandidiert. Außerdem ist er Mit-Initiator der Schulhofsoffensive gewesen. In einer aktuellen Ausgabe der neu rechten Zeitung „Nation und Europa“ wirbt er bereits mit dem Parkhotel als „Tagungsort für Nationale, ideal auch für Feste und Feiern“ und sagt explizit, dass der NPD die Räume zur Verfügung stehen. Somit gibt es für die Nazis jetzt, neben dem „NPD-Zentrum“ am Harderberg, einen weiteren Ort, wo sie sich problemlos treffen und ihre Veranstaltungen durchführen können. Außerdem verteilt die NPD eine Woche später Flyer in Bad Essen.

09. Dezember 2005 | Flaschenwurf nach Konzert einer „Böhsen Onkelz“-Coverband
In der Osnabrücker Disco „N8“ (in direkter Nähe des Wagenplatzes) findet an diesem Abend ein Konzert der „Kneipenterroristen“, eine „Böhse Onkelz“-Coverband, sowie eine anschließende Party statt. Im Laufe des Abends bewerfen zwei Personen den Wagenplatz mit Flaschen.

10. Dezember 2005 | Polizei verhindert Rechtsrock-Konzert im Parkhotel in Bad Essen
Mit einem Großeinsatz der Polizei wird an diesem Samstag eine „Einweihungsfeier“ im Parkhotel verhindert. Eigentlich sollten die beiden einschlägig als extrem rechts bekannten und u.a. wegen Volksverhetzung verurteilten Bands „Gegenschlag“ und „Rachezug“ auftreten, aber die Gemeinde Bad Essen hatte bereits am Vortag ein Verbot deswegen erlassen. Die Polizei verteilt Platzverweise, durchsucht Autos und beschlagnahmt Instrumente der zum Teil aus Schleswig-Holstein und Thüringen angereisten Besucher_innen. Eine anschließend geplante Spontan-Demonstration von 25-30 Personen in Osnabrück wird von der Polizei unterbunden und somit werden erneut Platzverweise erteilt und Personalien festgestellt.

17. Dezember 2005 | Wintersonnenwende und Weihnachtsfeier im Parkhotel
An diesem Abend treffen sich ca. 50-70 Faschist_innen in Bad Essen, um die jährliche Weihnachtsfeier des NPD-Unterbezirks Osnabrücks abzuhalten und außerdem die Wintersonnenwende zu feiern.

Als Gastredner ist Reinhold Oberlercher (Publizist und NPD-Mitglied) eingeladen, welcher zum Thema „Wenn Systeme zerbrechen – Klassen-kampf, Rassenkampf und Volkskrieg?“ referiert. Anschließend stehen die Besucher_innen mit Fackeln gemeinsam vor dem Hotel und singen das Deutschlandlied mit allen drei Strophen. Für die weitere musikalische Unterhaltung sorgen die beiden Liedermachern Annett und Michael Müller.

Mittlerweile sind vor dem Hotel die NPD-Fahne und die Reichskriegsflagge gehisst.

31. Dezember 2005 | Silvesterparty in Bad Essen
Nachdem die Stadt Bad Essen einen Auftritt des extrem rechten Liedermachers Frank Rennicke verbietet, kommen lediglich 50 Nazis ins Parkhotel um dort Silvester zu feiern.

Da Rennicke nicht singen darf, schwadroniert er stattdessen über deutsche Gerichte und den Rechtsstaat.

Interessanter Weise vertrat Christian Worch (Kader der freien Kame-radschaften) in diesem Fall die Interessen der NPD vor Gericht.