Ein Rückblick auf das aus Corona-Leugner:innen-Kreisen organisierte Mega-Event am 18.06.2022 – welches dann doch nicht so mega wurde.
Zum 18.06.2022 organisierten die Corona-Leugner:innen und Verschwöhrungsanhänger:innen rund um die Telegram-Gruppe „Grundrechte Osnabrück“ (2500 Mitglieder, Stand 06.Juli 2022) ein Groß-Event: Es sollte mal etwas anderes werden, neben der wöchentlichen Selbstbespaßung, auch als „Demonstration um den Wall“ bekannt. Die Organisator:innen sind die gleichen wie seit einigen Monaten, man merkt aber offensichtlich, dass diese wöchentlichen Aktionen nicht mehr wirklich zünden.
Dem sollte nun ein neues, größeres Konzept Abhilfe schaffen: Zusätzlich zu dem Spaziergang um die Innenstadt wurden überregionale Strukturen nachdrücklich eingeladen und verschwörungsideologische „Szene-Acts“ für einen Auftritt gewonnen. Ob es jetzt ein Straßenfest, eine Kundgebung oder eine Demonstration werden sollte, stand lange nicht fest. Die NOZ berichtete (Bezahlschranke).
Wir möchten uns die Veranstaltung und ihre Teilnehmer:innen rückblickend noch einmal genauer anschauen:
Grundsätzlich bestand die Menge der Teilnehmer:innen aus einem Sammelsurium aus dem, was die verschwörungsideologische Szene gerade so zu bieten hat. Mit 600 teilnehmenden Personen blieb die Veranstaltung deutlich unter den erhofften 2000-3000.
Einer der Teilnehmer zeigte während der Veranstaltung unübersehbar und ungehindert einen Hitlergruß – eine strafrechtliche Verfolgung ist uns bisher nicht bekannt.
An der Veranstaltung nahm außerdem ein Pärchen teil, was eindeutig völkische Runen und andere germanische Symbole als Tattoos präsentierte:
Einige der Teilnehmer:innen waren extra aus umliegenden Regionen angereist:
Drei besonders auffällige Teilnehmer der Demonstration:
Weitere Teilnehmer:innen zeigten ihre Ideologie und ihren Verschwörungsglauben durch überwiegend selbstgebastelte Plakate.
Weitere bereits bekannte, regelmäßige Teilnehmer:innen der Demonstrationen:
Einige Teilnehmer:innen zeigten zudem ihre Zugehörigkeit zu „Die Basis“, „Christen im Widerstand“, „Studenten stehen auf“, der AfD u.a.
Die Veranstaltung war zwar besser besucht als die Demonstrationen die Wochen und Monate vorher, als Erfolg kann das Ganze aber trotzdem nicht verbucht werden. Trotz massiver externer Anreise konnten die erwartete Teilnehmer:innenzahl nicht erreicht werden. Diejenigen aber, die dafür teilweise extra aus den umliegenden Regionen angereist waren, zeigten ihren Hang zu Verschwörungsideologien, rechten Positionen und ihre Offenheit für Neonazi-Symbolik und -Gesten mehr als deutlich. In Osnabrück hat sich wieder deutlich gezeigt, was wohl als „rechtsoffene Mischszene“ bezeichnet werden kann.